Wie die Buchenhüller Wallfahrtskirche entstand

   
  Wo sich heute das Dorf Buchenhüll ausbreitet, stand vor vielen, vielen Jahren ein dichter Wald. Weit und breit war keine menschliche Behausung anzutreffen. In diese Gegend kam nun einmal auf einem Jagdzug ein Ritter. Gegen Abend wollte er heimkehren; allein, nach stundenlangem Reiten befand er sich immer noch im Wald: Er war in der Irre. Zu allem Unglück entlud sich über dem Forst auch noch ein fürchterliches Ungewitter. Der nächtliche Reiter gab seinem Roß die Sporen und sprengte dahin. Bestürzt merkte er aber nach einiger Zeit, daß er bei einer mächtigen Buche an einer Hülle (Wasserlache) vorüberkam, wo er schon des öfteren vorbeigeritten war. Angsterfüllt hielt er an, stieg ab, warf sich auf die Knie und flehte innbrünstig zur Muttergottes um Hilfe. Ja, er gelobte sogar, ihr zu Ehren neben der Buche eine schöne Kapelle zu erbauen, wenn sie nur gnädig ihn beschütze. Als er von neuem sein Roß bestieg, bog dieses bei der Buche auf einen Pfad ein,. den er vorher gar nicht gesehen hatte. Schon nach kurzem lichtete sich der Wald, der Verirrte fand sich wieder zurecht und kam glücklich heim.

Der so wunderbar Errettete ließ zuerst an der schönen Buche ein Muttergottesbild anbringen und dann an der Hülle eine Kapelle errichten. In diese brachte man später das Bild. Die Gnadenkapelle wurde bald von vielen Leuten aufgesucht, und reichlich flössen die Opfergaben von jenen, deren Bitten erhört worden waren. So konnte dann eine schöne Wallfahrtskirche erbaut werden.

Der verstorbene Fritz Baumann, Wirt zu Buchenhüll, bemerkte dazu:
"Des woaß ja i no, daß hinterm Thiermeier (glei nebn da Kircha) a Hüll gwesn ist. De Hüll hat da Thiermeier na aufgfüllt."
 

Quelle: Emmi Bock; Sagen und Legenden aus Eichstätt