Das Drei Reiter Grab

   
 

Im Dreißigjährigen Krieg zogen viele Heerhaufen durch das Altmühltal in Richtung Donau. Durch die vielen Plünderungen und Brandschatzungen der Soldaten waren die Bewohner dieser Gegend schon völlig verarmt, so daß die durchziehenden Heere bald keine Lebensmittel mehr vorfanden. Auch das Vieh war schon bald alles geschlachtet, weggetrieben oder in den Wäldern versteckt.

Einmal kamen die Schweden, die gefürchtetsten Horden damals, ins Altmühltal. Eine Abteilung Soldaten erhielt den Auftrag, die Dörfer auf den Jurahöhen aufzusuchen, um Lebensmittel herbeizuschaffen. Eine Gruppe ritt los, teilte sich aber bald und drei der Schwedischen Reiter bestiegen den Nordhang des Tales in Richtung Buchenhüll.

Allein in dem großen, damals noch viel dichteren Wald müssen sie sich verirrt haben und sind verhungert, oder, sie wurden von Bauern, die sich in ihrer Angst im Wald versteckt hatten, aufgelauert und umgebracht. Sie kamen jedenfalls nie mehr zu ihrer Truppe zurück.

Als das mörderische schwedische Heer längst aus unserer Gegend abgezogen war, fand man die drei Leichen und hat sie sofort an der Stelle, wo sie lagen, begraben. Ihr Grab kennzeichnete man zuerst lediglich mit einem Stein ohne Aufschrift, später erst wurde das schmiedeeiserne Kreuz an dieser Todesstätte aufgestellt.

Die Leute jedoch mieden diesen Platz - besonders nachts! In stürmischen Nächten, so wird erzählt, kann man dort den Pferden der getöteten Soldaten, drei herrlichen Schimmeln, begegnen. Andere wieder wollen einen der drei Soldaten, auf einem Schimmel reitend, gesehen haben. Er wäre in gestrecktem Galopp den Weg heraufgesprengt, und hätten sie sich nicht mit einem kühnen Sprung zur Seite gerettet, der wilde Reiter wäre über sie hinweggeritten. Der Waldabteilung wurde dann später der Name "Schimmelleite" gegeben.

 



Quelle: Rudolf Hager, Eichstätt, Privatsammlung